Mathilde Roh Siegerin einer Familiengeschichte

Mathilde Roh hat sich wie letztes Jahr mit Brio durchgesetzt. Nie gesehen aber: sie wird auf dem Podest von ihrem Bruder Julien (Posaune) und ihrer Schwester Emma (Bariton) begleitet. Unglaublich! Cédric Ritler, Cornet aus Wiler, ist der beste Oberwalliser mit einem 4. Rang in der Grossen Finale. Bei den Quartetten bestätigen die Musiker von “Shake Brass” ihren Titel in der Höchstklasse, sowie “A votre portée” in der Mittelklasse.

Anlässlich dieser 23. Ausgabe des Walliser Juniorensolisten und Quartettwettbewerbs (WJSQW) hat es aus dem Kollegium Les Creusets in Sitten von morgens bis abends musikalisch getönt, trafen sich doch rund 350 Instrumentalisten an diesem Samstag, 9. Dezember zum musikalischen Stelldichein. Wie jedes Jahr war das grosse Finale der Höhepunkt des Wettbewerbs und ein richtiges Feuerwerk an Virtuosität.
Nach Auswertung durch die Fachjury ging der begehrte Titel des Walliser Meisters aller Kategorien an Mathilde Roh (Cornet bei der Contheysanne Aven und Brass Band Treize Etoiles) mit einer Rekordpunktezahl von 99,5. Der zweite Platz ging an Julien Roh (Posaune, Contheysanne Aven und Brass Band Constellation – 99 Punkte). Emma Roh (Bariton, Contheysanne Aven und Brass Band Constellation B) rundet das Podium mit 98 Punkten ab. Mit seinem 4. Rang hat Cédric Ritler (cornet, Alpina, Wiler; BB Lötschental) das beste Resultat, das ein Oberwalliser je erkoren hat.

Teilnehmerrekord bei den Mädchen
Dieses Jahr hatten sich 312 Solisten für den Wettbewerb angemeldet, der wie jedes Jahr im zweckvollen Gebäude des Kollegiums Les Creusets in Sitten stattgefunden hat und einer der grössten Musikwettbewerbe in der Schweiz ist. Mit 47,5% (145 Teilnehmerinnen) gewinnt der Mädchenanteil noch einige Prozentpunkte gegenüber 2015 (46,8%) und nähert sich somit immer mehr der Parität. Vier von ihnen haben dieses Jahr das grosse Finale erreicht und eine hat – zum zweiten Mal – den Sieg errungen!
Zur Beurteilung der Konkurrenten hatten die Verantwortlichen unparteiische Experten ausserhalb des Kantons oder des Landes gewählt. Dieses Jahr waren drei international berühmte Engländer vor Ort: Ian Porthouse, Nicholas Hudson und Joseph Cook. Sie wurden von fünf Schweizer Juroren begleitet: Dominique Morel (FR), Vincent Baroni (NE), Stephane Duboux (VD), Roland Fischer (BE) und Pascal Schafer (FR).

Qualifikationschance: 1:3
Am Morgen des Wettbewerbs finden die Qualifikationen statt. Die eigentliche Meisterschaft spielt sich am Nachmittag ab. Das Finale der Minis und der Junioren findet am Abend in der grossen Mehrzweckhalle des Kollegiums Les Creusets statt. Am Qualifikationswettbewerb vom Morgen beurteilt jeweils ein Jurymitglied die Vorträge. Dies ist immer eine schwierige Hürde. In der Tat können sich nur 80 Solisten (je 40 von den 98 kleinen und den 110 grossen Instrumenten) für den Wettbewerb am Nachmittag qualifizieren, wo die Juroren im Tandem wirken. Die Chancen, sich zu qualifizieren stehen da also bei 1:3. Und bei 1:10 für das grosse Finale.


Scharen aus Chermignon, Nendaz und Bagnes
Auf Munizipalebene hat die neue Gemeinde Crans-Montana mit Bagnes und Nendaz (19 Konkurrenten) den ersten Rang, während Orsières (18) hautnah folgte. Vex (16) platzierte sich vor drei Duos: Conthey und Liddes (13), Vétroz und Sitten, erste Stadt (12) sowie Evolène und Savièse (10). Diese zehn Gemeinden entsandten mehr als die Hälfte der teilnehmenden Konkurrenten.
Bei den Musikgesellschaften führten die Concordia Bagnes und die Rosablanche Nendaz das Klassement mit je 16 an, gefolgt von der Echo de Glacier Vex sowie die beiden Vereine Union instrumentale Liddes und Ancienne Cécilia Chermignon (13). Es gibt auch Konkurrenz innerhalb des Dorfes: In Orsières waren es die 11 Teilnehmer der Edelweiss, die die 9 der Echo d’Orny übertrafen.
Zwischen diesen zwei Vereinen hatten sich die Contheysanne Aven und die Echo de la Dent-Blanche Les Haudères (10) eingeschoben. Ein Duo, die Avenir Chamoson und die Fanfare municipale Salvan, stand mit 8 Konkurrenten vor einem Quintett: Avenir Fully, Echo du Prabé Savièse, Edelweiss Lens, La Lyre Conthey und die Union Vétroz mit 7 Solisten. Mit je 5 Teilnehmern waren die beiden Musikvereine Alpina Wiler und Fafleralp Blatten als dynamischste Formationen des Oberwallis.


Emma Roh, die jüngste Solistin im Finale
Der Erfolg dieses 23. WJSQW entschädigt auch die Grosszügigkeit der Hauptsponsoren: Die Loterie Romande, die Bank Raiffeisen, Energies Sion Région (esr), der Staat Wallis und der Walliser Musikverband. Der Spezialpreis des „Nouvelliste“ zeichnet den jüngsten Teilnehmer am grossen Finale aus und ging dieses Jahr an Emma Roh, die gerade 15-jährig geworden ist.
Gut 200 Freiwillige tragen zum guten Gelingen dieser Veranstaltung bei, die von der Persévérante aus Plan-Conthey, der Marcelline aus Grône und der Concordia aus Vétroz organisiert wird. Die vergangenen Ausgaben des Wettbewerbs haben jedes Mal ein zahlreiches Publikum angezogen, haben doch nicht weniger als 1200 Personen diesem musikalisch hochstehenden Wettbewerb beigewohnt.
Seit seiner Gründung im Jahr 1995 hat der WJSQW, einer der grössten Musikwettbewerbe in der Schweiz, 7293 Jugendlichen (zwischen 10 und 20 Jahren) erlaubt, sich aneinander zu messen. Der Wettbewerb steht Blechblasinstrumenten offen: Cornet, Flügelhorn, Trompete, Es-Horn, Bariton, Euphonium, Posaune und Bass. Wenn man die 800 Musiker, die am Quartettwettbewerb teilgenommen haben, dazuzählt, kommt man auf die stolze Zahl von 8093 Teilnehmer.