Welches Solo erhöht die Gewinnchancen?

Von den 314 Solisten, die am Walliser Juniorensolisten- und Quartettwettbewerb teilnehmen, spielen rund 40% Werke von Walliser Komponisten. Der Wettbewerb hat die Solokomposition im Kanton enorm gefördert. Doch welches Stück sollte man auswählen ums ins grosse Finale, das auf Kanal9 live übertragen wird, einzuziehen?

Am Samstag 5. Dezember werden neun Experten die schwierige Aufgabe haben, die Darbietungen zu bewerten und die acht jungen Solisten aus den 314 angemeldeten Musikantinnen und Musikanten zu bestimmen, die vor versteckter Jury (drei Experten aus England) um den Gesamttitel kämpfen.

Neuer Rekord für Eddy Debons
Bei der Auswahl ihrer Stücke setzen die jungen Musikerinnen und Musiker ihr ganzes Vertrauen in einheimische Komponisten. Jeder fünfte (68) hat ein Stück von Eddy Debons aus Savièse ausgewählt. Folgen Bertrand Moren, aus Vétroz (33 Interpretationen) und Gilles Rocha, ebenfalls aus Vétroz, mit 16 Solostücken.

Nur der amerikanische Pädagoge Hale A. VanderCook (24) hindert die einheimischen Komponisten daran, die Rangliste zu monopolisieren. Bertrand Gay (6 Interpretationen) und der Freiburger Jean-François Michel (5) haben auch Platz im Top Ten gefunden. Von 46 Komponisten wird jeweils nur ein Stück interpretiert, was für ein abwechslungsreiches Programm sorgt.

Zwölf Walliser Solostücke im Top 20!
Bei der Hitparade der zwanzig beliebtesten Solostücke figurieren zwölf einheimische Komponisten. Es sind – ganz natürlich – die Werke von Eddy Debons: „Zingaresca“  14 Mal, „Divertimento“ wird 10 Mal vorgetragen. Der deutsche Trompetist Oskar Böhme folgt mit seinem „Russian Dance“ (9). Bertrand Moren platziert seine „Oriental Variations“ und „Fiesta“ ebenfalls sehr hoch in der Beliebtheitsskala.

Die weitere Rangliste: „Fantasietta“ und „Alvaro“ von Eddy Debons, „The Ash Grove“ vom britischen Pionier Henry Round und die „Slavische Fantasie“ vom kürzlich verstorbenen Deutschen Carl Höhne (7). „Two faces“ von Gilles Rocha, „Saltatio Diabolica“ und „Intermezzo“ von Eddy Debons (6). 103 Solostücke werden nur ein einziges Mal vorgetragen!

Fürs grosse Finale: Vorteil an Eddy Debons
Laut 20-jähriger Wettbewerbsstatistik lässt sich die Wahrscheinlichkeit, sich für den eigentlichen Wettbewerb nachmittags zu qualifizieren wie folgt aus: mit einem Solo von Eddy Debons ist diese Wahrscheinlichkeit am höchsten (14,2%). Folgen Philip Sparke (7,5%), Bertrand Moren (7,3%), Oskar Böhme (3,4%), Carl Höhne (3,0%), Edward Gregson (2,7%), Ennio Porrino (2,5%), Gilles Rocha (2,3%), John Hartmann (2,3%) et Philip Wilby (2,0%).

Um ins grosse Finale zu gelangen, haben die Walliser Komponisten die beste Gewinnquote. Mit einem Stück von Eddy Debons steht die Chance bei 19,1%. Folgen: Bertrand Moren (13,6%), Philip Wilby (8,0%), Gilles Rocha (6,8%) und Philip Sparke (5,6%).

Immer besser vorbereitet
Die Solisten bereiten sich immer besser auf den Wettbewerb vor. Die immer zurückgehende Absenzquote beweist dies auf eindrückliche Art und Weise. Anlässlich der ersten Ausgaben hat fast jeder fünfte schlussendlich noch vor dem Wettbewerb aufgegeben (18% 1995 und 1997). In den darauffolgenden Jahren sackte diese Zahl auf 10-12% ein. 2009 und 2010 wiederum, gab es aus unerklärlichen Gründen einen deutlichen Anstieg der Anzahl No Shows (16%).

Beim Rekordjahr von 2005 (401 Angemeldete) sank diese Zahl wiederum auf 9,9%. Letztes Jahr haben sich 35 Musiker nicht vorgestellt (10%). Sicher ein Beweis für die stetig steigende Qualität der Musikkurse für die jungen Musiker.

Hochkarätige Experten
Um all diese Konkurrenten zu beurteilen, haben die Organisatoren drei ausländische Experten, Philip Harper, Alan Morrison und Simon Kerwin (GB), sowie sechs Experten aus der Schweiz engagiert: Remo Capra (LU), Roman Caprez (GR), Pascal Eicher (NE), Serge Gros (VD), Ueli Kipfer (BE) und Dominique Morel (FR).

Für die Qualifikationen am Morgen beurteilt jeweils nur ein Jurymitglied die Vorträge. Dies ist immer eine schwierige Hürde. In der Tat werden nur 80 Solisten (ebenfalls aufgeteilt zwischen den 104 kleinen und den 113 grossen Instrumenten) am eigentlichen Wettbewerb am Nachmittag (ab 13.30 Uhr) teilnehmen, wo die Juroren im Tandem wirken. Die Chance, sich zu qualifizieren steht also genau bei 1:3.

Effiziente Zusammenarbeit
Der Erfolg dieses 21. WJSQW entschädigt auch die Grosszügigkeit der Hauptsponsoren: Die Loterie Romande, die Bank Raiffeisen, Energies Sion Région, Mineralwasser Aproz, der Staat Wallis und der Walliser Musikverband. Der Spezialpreis des „Nouvelliste“ zeichnet den jüngsten Teilnehmer am grossen Finale aus.

Gut 200 Freiwillige tragen zum guten Gelingen dieser Veranstaltung bei, die von der Persévérante aus Plan-Conthey, der Marcelline aus Grône und der Concordia aus Vétroz organisiert wird. Die vergangenen Ausgaben des Wettbewerbs haben jedes Mal ein zahlreiches Publikum angezogen, haben doch nicht weniger als 1200 Personen diesem musikalisch hoch stehenden Wettbewerb beigewohnt.

Mehr als 6 350 Konkurrenten in 20 Jahren
In den vergangen 20 Jahren haben genau 6671 Jugendliche (zwischen 10 und 20 Jahren) am WJSQW, einem der grössten Musikwettbewerbe in der Schweiz, teilgenommen. Der Wettbewerb steht Blechblasinstrumenten offen: Kornett, Flügelhorn, Trompete, Althorn, Bariton, Euphonium, Posaune und Bass.


Acht Quartette im Wettkampf
Für die 21. Ausgabe des Quartettwettbewerbs (diese Kategorie wurde erst 1997 eingeführt), gibt es zwei Konkurrenten in der Oberklasse: Die Titelverteidiger von AC/DC aus Chermignon spielen gegen Shake Brass, eine Allianz zwischen Bagnes und Orsières. Das Aufgabestück heisst „Water Illusions“ und wurde von Yannick Romailler geschrieben.

In der Mittelklasse starten sechs Formationen mit „Brass Quartet Nr. 1“ von Thomas Rüedi ins Rennen: A votre Portée (St-Maurice), LCCS School Band Quartet, Écho Weiss (Vissoie), Les Dissidents (Chermignon), Les Pitchounes (Vex) und V wie…, ein Quartett, das aus den vier Vuignier Familienmitgliedern besteht, ebenfalls aus Vex.


Der Zeitplan
Der Walliser Juniorensolisten- und Quartettwettbewerb findet am Samstag 5. Dezember 2015, im Kollegium Les Creusets, in Sitten statt. Der Zeitplan sieht wie folgt aus:

  • 08.45 Uhr Beginn des Qualifikationswettbewerbs für die Junioren
  • 13.30 Uhr Beginn der Walliser Meisterschaft der Juniorensolisten, der Minis und der Quartette
  • 19.00 Uhr Finale der Minis
  • 20.00 Uhr Grosses Finale der Junioren, Direktübertragung auf Kanal9