Oriane-Brückel, championne valaisanne 2022 toutes catégories.

Werden die Mädchen ihre Kronen behalten?

Wer kann mit den Titelverteidigerinnen Oriane Brückel bei den Junioren und Agathe Collombin bei den Minis mithalten? Die Mädchen haben bereits einen ersten Sieg errungen: Bei den Anmeldungen sind sie schon in der Mehrheit: 156 Mädchen (52,5%) stehen am Samstag, den 9. Dezember in Grône 141 Jungen gegenüber. Zusammen mit den Ensembles werden mehr als 350 Instrumentalisten am Wettbewerb teilnehmen.

Grône und sein Recto-Verso-Saal werden diesen Samstag rund 300 Solisten empfangen. Auf dem Spiel stehen die begehrten Titel der Walliser Meister. Oder sollte man besser sagen: Walliser Meisterinnen? Man darf sich erinnern, dass die Mädchen im letzten Jahr den Sieg im Finale der Junioren und die beiden höchsten Siegertreppchen der Minis für sich beanspruchen konnten.

Agathe-Collombin, Walliser Meisterinin 2022 der Minis (10-13 Jahre).

Mit den Titelverteidigerinnen Oriane Brückel bei den Junioren, die einen Hattrick anstrebt, und Agathe Collombin bei den Minis wird es für die Jungen nicht leicht sein, sie vom Thron zu stossen. Aber der Wettbewerb wird umso härter und spannender sein. Es ist wieder ein verrückter Tag voller Musik, der die verschiedenen Wettkampfhallen in Grône zum Klingen bringen wird.

Experten auf höchstem Niveau

Es gibt nur eine Jury für die morgendliche Qualifikation (ab 8.45 Uhr), die immer noch eine sehr schwierige Hürde darstellt. Denn nur 80 Solisten (gleichmässig verteilt zwischen den 108 kleinen und 99 grossen Instrumenten) dürfen am Nachmittag (ab 13.30 Uhr) im Rahmen der Walliser Meisterschaft spielen, wo die Experten im Tandem arbeiten. Die Qualifikationschancen stehen also grob gesagt à weniger als zwei von fünf Chancen!

Um all diese Teilnehmer zu messen, werden acht Experten an der Arbeit sein. Drei von ihnen kommen aus dem Ausland: der berühmte belgische Komponist Jan Van der Roost, der als Jurypräsident amtiert, die englische Cornetlegende Roger Webster und Alexis Demailly, Solo Cornet des Orchestre national de l’Opéra de Paris und der Brass Band Paris. Unterstützt werden sie von fünf Schweizer Juroren von ausserhalb des Kantons: Michael Bach (LU), Serge Gros (VD), Marc Jeanbourquin (JU/FR), Ueli Kipfer (BE) und Dominique Morel (FR).

Eine Walliser Kompositionsindustrie

Mit der Zeit hat der Walliser Solisten- und Quartettwettbewerb (WJSQW) eine regelrechte Kompositionsindustrie im Kanton geschaffen. In die Fussstapfen von Eddy Debons, einem Vorreiter auf diesem Gebiet, sind Bertrand Moren, Gilles Rocha, Damien und Yvan Lagger oder Bertrand Gay getreten. Zusammen haben diese sechs Komponisten die Solos geschrieben, die von mehr als der Hälfte (156!) der von den jungen Konkurrenten vorgetragenen Solostücke gespielt werden.

So werden 70 Mal Eddy Debons, 43 Solos von Bertrand Moren und 17 Werke von Gilles Rocha zu hören sein. Das ist ein Viertel der gespielten Stücke. Bertrand Moren hingegen erreicht diese Punktzahl 43 mit viel mehr verschiedenen Stücken als Eddy Debons (24 versus 14). Es ist daher nicht überraschend, dass der Musiker aus Savièse mit «Dargilla» (17 Aufführungen), «Fantasietta» (11), «Alvaro» (8) und «Zingaresca» (7) die Rangliste der am häufigsten gespielten Werke anführt. Die Spitzengruppe wird – kleine Überraschung – durch „Flight 93“ (6) von Damien Lagger komplettiert. Aber auch für Abwechslung ist gesorgt, denn 111 Solos werden nur einmal gespielt!

Die Rolle der Musiklehrer

«Hinter einem grossen Mann verbirgt sich immer eine feurige Frau!» Auf die Walliser Musikszene übertragen wird dieses Sprichwort von der Elfenbeinküste zu: Hinter jedem Solisten steht ein Musiklehrer, dessen Aufopferungsbereitschaft und Motivationsfähigkeit oft entscheidend sind. Ein Beweis dafür: nur sieben Jungen werden ohne Mentor zum Wettbewerb antreten.

In dieser Rangliste steht der Dirigent aus Orsières, Cédric Jacquemettaz, mit 28 Schülern an der Spitze. Fast jeder zehnte Solist. Es folgen der Dirigent und Komponist Yvan Lagger (18) und der ehemalige Präsident von Guttet-Feschel, Christian Pfammatter, der mehr als drei Viertel (17) der 22 Oberwalliser Teilnehmer ausbildet. Die Top 12 der Musiklehrer unterrichten mehr als die Hälfte der Teilnehmer (167 von 297). Bravo an diese Pädagogen!

Die Familiennetzwerke

Das ivorische Sprichwort hat noch eine zweite Abwandlung: Hinter jedem Solisten stehen auch Eltern und eine Familie. So kommen 86 Instrumentalisten als Geschwister zu zweit. Aber besser noch: Acht Familien delegieren drei junge Solisten. Bravo an Noélie, Vanessa und Alicia Aymon vom Echo des Glaciers Vex; an Lana, Lilou und Loïs Berger von der Collongienne Collonges; an Maya, Ava und Lia Fragnière von der Rosablanche Nendaz; an Louise, Charlotte und Barthélémy Gaillard von der Persévérance Leytron.

Bravo auch an Clémence, Linda und Corentin Morard von der Union instrumentale Ayent; an Julie, Vincent und Antoine Pralong vom Echo de la Dent-Blanche Les Haudères; an Maxime, Romain und Noah Python von der Fanfare municipale Salvan; sowie an Célia, Charline und Mathys Roh von der Contheysanne Aven.

Wichtige Unterstützung

Circa 200 Freiwillige widmen ihre Freizeit als Helfer und Mitwirkende zum Gelingen dieses Anlasses. Dieser wird seit der Gründung durch die Musikvereine Perséverante Plan-Conthey, Marcelline Grône und Concordia Vétroz organisiert. Die früheren Ausgaben haben jedes Mal mehr als 1200 Personen angezogen, um diese Spiele von hoher musikalischer Qualität zu verfolgen.

Der Erfolg des 28. WJSQW belohnt auch die Grosszügigkeit der Hauptsponsoren Loterie Romande, Raiffeisen, Groupe Mutuel, Genedis, Staat Wallis und der Eidgenössische und der Walliser Musikverband. Bei den Sonderpreisen zeichnet der Preis des «Nouvelliste» den jüngsten Teilnehmer am grossen Finale aus.


«Wir haben das Notenblatt vergessen: Sie hat deshalb auswendig spielen müssen!»

Die schönste Geschichte des Wettbewerbs 2022

Das Abenteuer einer jungen Mini ist nicht alltäglich. «Wir hatten das Notenblatt vergessen. Deshalb hat sie heute Vormittag bei der Qualifikation auswendig spielen müssen», erklärte die Mutter. Sie fragte die Veranstalter: «Wäre es möglich, ihr Solo auszudrucken, denn ich bin mir sicher, dass sie ins Finale kommt!» Das wurde getan. Und die kleine Lena schaffte es tatsächlich in den exklusiven Kreis der sieben Finalisten. Bei so viel Weitsicht hätten sich die Organisatoren vielleicht überlegen sollen, ob sie die Mutter dieses Jahr als Expertin hätten engagieren sollen!


Sechs Formationen in Quartetten und ebenso viele in Ensembles

Das Trio Doliflo der Gebrüder Robyr, Walliser Meister 2022 der kleinen Blechensembles.

Bei der 26. Ausgabe (diese Kategorie wurde erst 1997 eröffnet) werden sechs Formationen (+2) antreten. Da der Vorjahressieger nicht wieder antritt, wird der Wettbewerb sehr offen sein. Das Pflichtstück trägt den Titel «Children’s Pictures» und wurde vor knapp 20 Jahren von Julien Roh für den WJSQW 2003 komponiert.

In der Kategorie der kleinen Blechbläserensembles (von 3 bis 8 Musikern), die ihre dritte Auflage erlebt, hat sich das im letzten Jahr siegreiche Trio Doliflo der Gebrüder Robyr mit der Ankunft eines zusätzlichen Euphoniums, Antoine Zeiter, in ein Quartett mit dem Namen DOFA Quartet verwandelt. Aufgrund der Heterogenität der sechs konkurrierenden Formationen gibt es selbstverständlich kein Pflichtstück. Das Programm ist den Teilnehmern freigestellt.


Zeitplan

Die Walliser Solistenmeisterschaft findet am Samstag, den 9. Dezember in Grône statt und wird nach folgendem Zeitplan durchgeführt:

08.45 Uhr Beginn des Qualifikationswettbewerbs für Junioren.
13.30 Uhr Beginn der Walliser Meisterschaft der Junioren, der Minis, der Quartette und der kleinen Ensembles.
18.30 Uhr Ende der Meisterschaft
19.00 Uhr Finale der Minis
20.00 Uhr Grosses Finale der Junioren
21.15 Uhr Rangverkündigung und Preisverleihung