Cédric Ritler gelingt das Doublé

Cédric Ritler hat seinen Titel als Walliser Meister glänzend verteidigt. Und der Erfolg des letzten Jahres löste im Oberwallis einen echten Anreiz zum Wetteifer aus, der drei Finalisten unter acht platzierte! Einzigartig in der Geschichte des Wettbewerbs: Im Finale

Während dieser 25. Walliser Junior Solisten- und Quartettwettbewerb (WJSQW) vibrierte das Collège des Creusets in Sitten zu den Klängen von circa 340 Instrumentalisten, die sich für die Wettbewerbe am Samstag, den 7. Dezember, angemeldet hatten. Das Grosse Finale war selbstverständlich der künstlerische Höhepunkt der Veranstaltung und ein Feuerwerk der Virtuosität.

Der Sieg von Cedric Ritler (Alpina Wiler und BB Wallis) scheint die Oberwalliser Solisten stimuliert zu haben: Einerseits gewann er mit einer fast idealen Punktzahl von 99,5 von 100 Punkten. Andererseits führte er wie im Vorjahr zwei weitere Lötschentaler Cornets an: Alessandro Lehner (Fafleralp, Blatten – 5.; 97,5.) und Florian Werlen (Minerva, Ferden und BB Lötschental – 7.; 96,5.). Zwei junge Mädchen ergänzen das Podium: die jüngste Finalistin (15 Jahre alt), Oriane Brückel (Cornet, Lyre Conthey, BB 13* – 2.; 99) und Eva Luisier (Posaune, Concordia Bagnes und ECV – 3.; 98,5).

„Ein Wettbewerb, der einzigartig auf der Welt ist“

Am Ende des Finales lobten die drei ausländischen Experten in den höchsten Tönen das Niveau der jungen Walliser Musiker. „Es ist ein fast einzigartiger Wettbewerb: Nirgendwo sonst gibt es einen solchen Wettkampf. Wenn man diese erfolgreichen Solisten hört, sieht man, warum die Schweizer Brass Bands so stark sind“, sagte der belgische Dirigent Luc Vertommen, Jurypräsident. „Ich bin auch beeindruckt vom zahlreichen Publikum, das zu diesem Wettbewerb kam“, fügte er hinzu. 

Richard Marshall, Solo Cornet des berühmten Black Dyke, zeigte sich beeindruckt von der Musikalität und der Technik der Walliser Solisten: „Das Niveau ist ausserordentlich hoch. Und selbst die Jüngsten beherrschen schon das ganze musikalische Gepäck: Feingefühl von Klang, Technik, Vibrato und Intonation!“ Sein junger Kollege Daniel Thomas, das Euphonium von Black Dyke, stimmt zu: „Es war einer der aussergewöhnlichsten musikalischen Tage meines Lebens…“

Monopol der Walliser Soli im Juniorenfinale

Seit 25 Jahren der Walliser Meisterschaft noch nie gesehen: Am Juniorenfinale wurden alle aufgeführten Werke von Walliser Komponisten geschrieben, mit drei Werken von Bertrand Moren und Gilles Rocha sowie einem Stück von Eddy Debons und einem weiteren von Yvan Lagger. Bei den Minis unterzeichnet Eddy Debons mehr als die Hälfte der aufgeführten Soli (4), während Gilles Rocha einmal von insgesamt sieben Finalisten gespielt wird. Genau wie letztes Jahr!

Bei den Minis (10-13 Jahre alt) gewann diesmal Théo Morelli (Cornet, Concordia, Bagnes), der letztes Jahr die Bronzemedaille erkoren hatte, vor Nathan Kühni (Cornet, Union instrumentale, Troistorrents) und Stévane Sarlandie (cornet, Villageoise de Dorénaz).

Doppelsieg für Cédric Ritler auch bei den Cornets

Zusätzlich zum Finale vergibt der CVSJQ einen Titel für jede der fünf Kategorien des Wettbewerbs. Bei den Kadetten (14-16 Jahre alt) sind die Meister Oriane Brückel (Lyre Conthey, BB 13*) bei den Cornets, Flügelhörnern und Trompeten, Noé Boulnoix (Lyre Conthey) bei den Hörnern, Charlotte Gaillard (Persévérance Leytron und Concordia Saxon) bei den Baritonen und Euphonium. In der Kategorie Posaune erzielte Robin Fellay (Agaunoise de St-Maurice) nach 2018 das Doppel. Der Basstitel wurde nicht vergeben.

In der Kategorie Junior (17-20 Jahre) erzielte Cédric Ritler auch in der Kategorie Cornets, Flügelhörner und Trompeten ein Doppel auf dem Instrument. Die weiteren Siege gehen an Jonathan Théry (Fraternité Liddes, Edelweiss Orsières und Ambitus) bei den Hörnern, Josselin Pierroz (Union instrumentale Liddes) bei den Bässen, Colin Rey (Cécilia Ardon, Marcelline Grône und BB 13* B) bei den Euphonium/Baritonen und Eva Luisier (Concordia Bagnes und ECV) bei den Posaunen.

Geschlechtergleichgewicht

In diesem Jahr war die Balance zwischen den 154 Mädchen und 165 Jungen (51,9%) nahezu perfekt. Bei der ersten Ausgabe im Jahre 1995 stellten Mädchen „nur“ 30% der Teilnehmer. Inzwischen hat sich die Gesamtbeteiligung mehr als verdoppelt und die Mädchen haben aufgeholt.

Zur Beurteilung der Konkurrenten haben die Veranstalter unparteiische Experten ausserhalb des Kantons oder des Landes gewählt. Dieses Jahr waren die drei ausländischen Juroren der belgische Dirigent Luc Vertommen und zwei Solisten der berühmten Black Dyke: Richard Marshall (Cornet) und Daniel Thomas (Euphonium). Sie wurden von fünf Schweizer Juroren begleitet: Remo Capra (LU), Tobias Lang (ZH), Sébastien Galley (VD), Vincent Maurer (VD) und Vincent Baroni (NE).

Eine Chance auf drei, sich zu qualifizieren

Die Qualifikationen fanden morgens statt; die Meisterschaft selbst am Nachmittag, während das Minis- und das Juniorenfinale am Abend in der grossen Mehrzweckhalle von des Kollegium Les Creusets organisiert wurde. Nur eine einzige Jury gab es für die morgendlichen Qualifikationen, die immer sehr schwer zu überwinden sind. Tatsächlich durften im Rahmen der Walliser Meisterschaft, bei der die Experten im Tandem arbeiten, am Nachmittag (ab 13.30 Uhr) nur 80 Solisten (je zur Hälfte aufgeteilt zwischen den 104 kleinen und 111 grossen Instrumenten) spielen. Anders gesagt: eine von drei Qualifikations-Chancen! Diese stehen anschliessend 1 zu 10, um das grosse Finale zu erreichen!


Quartett-Meisterschaft

Sieg des Teams Libreville

In der mittleren Kategorie dieser 23. Ausgabe des Quartettwettbewerbs (diese Kategorie wurde erst 1997 eröffnet) gewinnt das Team Libreville (Jérémie und Samuel Bonvin, Sébastien und Stéphanie Gaspoz; 89 Punkte) mit einem Atemzug vor dem Liberty Quartett (Karine Boson, Emilie Lagger, Juliana Bender und Jean-Marie Stalder; 88). Es folgen die Quartette Pink Lady (Neil Vuignier, Justine Glassey, Agnès Bornet und Lisa Délèze; 86) und Friends (Christelle Vuignier, Vanessa Biola, Tifaine Métrailler und Larissa Maître, 84).

Die vier Bands der mittleren Klasse spielten „La ville d’Ys“, ein eigens für den Wettbewerb in Auftrag gegebenes Werk von Gilles Rocha. Aus Mangel an Konkurrenten wurde die Oberklasse nicht eröffnet.


Eine „Nuit des Champions“ am Samstag, 11. Januar

In 25 Jahren hat die Walliser Solistenmeisterschaft 9000 junge Menschen in den Wettbewerb gebracht. Anlässlich dieses Jubiläums wurden alle Gewinner zu einer „Nuit des Champions“ eingeladen. Ein Dutzend wird am 11. Januar ab 20 Uhr im Saal Recto-Verso in Grône (VS) auf der Bühne stehen. Die Walliser Solistenmeisterschaft ist eine der anspruchsvollsten Wettbewerbe des Landes. Viele der Gewinner haben eine Karriere gemacht. David Rey, erster Meister, spielt heute als Soloposaune beim Brussels Philharmonic.

Mit einem Dutzend Champions

Unter den anderen Champions haben die Barmaz, Rocha, Bearpark, Coquoz, Fumeaux oder Roh – um nur einige zu nennen – eine Vielzahl von Schweizer und europäischen Titeln gewonnen. Anlässlich des Jubiläums nehmen ein Dutzend von ihnen teil. Ohne Jury. Mit alleinigem Musikgenuss bei einem einmaligen Galaabend.

Die Besten der Besten einer Generation Walliser Solisten werden so zusammengebracht. Ladies first: Mathilde Roh, Cornet. Dann nach Instrument: Florent Bagnoud (Bariton), Vincent Bearpark, Jérémy Dorsaz, Grégoire Rausis, Cedric Ritler und Stéphane Rudaz (Cornets), Jérémy Coquoz (Trompete), Lionel Fumeaux, Damien Lagger und David Rey (Posaunen).

Ein Publikumspreis

Der 11. Januar verspricht ein wahrhaft virtuoses Feuerwerk mit aussergewöhnlichen Soli. Auf dem Programm: Die besten Walliser Komponisten der Gegenwart: „Concertino in Blue“, „The King of Hell“ und „Unexplored Lands“ von Bertrand Moren, „The Hypnotist“ und „The Golden Knight“ von Gilles Rocha, „Dinardzade“ von Eddy Debons, „Burning Style“ von Cédric Vergère.

Aber auch Klassiker wie „Harlequin“ von Philip Sparke, „Concertpiece“ von James Curnow, „Sonatine“ von Jean Françaix oder der unglaubliche „Chorus“ von Koen Seversens. Und zum Schluss wird ein Publikumspreis, der von den anwesenden Zuschauern vergeben wird, für etwas mehr Spass am Ende dieser „Nuit des Champions“ sorgen.