Werden die Mädchen die Oberhand behalten?

Wer kann mit den Titelverteidigerinnen Oriane Brückel bei den Junioren und Léa Boulnoix bei den Minis mithalten? Die Mädchen haben bereits einen ersten Sieg errungen: Sie haben dieses Jahr die perfekte Parität bei den Anmeldungen erreicht: 155 Mädchen und 155 Jungen werden sich am 10. Dezember in Grône miteinander messen. Zusammen mit den Ensembles werden fast 350 Instrumentalisten antreten.

Grône und sein Recto-Verso-Saal werden am Samstag, den 10. Dezember, 310 Solisten (+6) empfangen, die um die begehrten Titel der Walliser Meister kämpfen werden. Oder sollte man besser sagen: Walliser Meisterinnen? Im letzten Jahr hatten die Mädchen die ersten fünf Plätze im Finale der Junioren und die beiden höchsten Podestplätze im Wettbewerb der Minis belegt. Von den zwölf Titeln, die auf dem Spiel standen, liessen die Mädchen nur noch fünf den Jungen…

Mit den Titelverteidigerinnen Oriane Brückel bei den Junioren und Léa Boulnoix bei den Minis wird es für die Jungen nicht leicht sein, sie vom Thron zu stossen. Aber der Wettkampf wird umso hartnäckiger und spannender sein. Es ist wieder ein toller musikalischer Tag, der die verschiedenen Wettbewerbssäle in Grône zum Klingen bringen wird.

Eine weitere Neuheit: eine erste Komponistin

Es scheint, als ob die Frauen den männlichen Musikern in jeder Hinsicht Konkurrenz machen wollen. Sogar in der oft noch sehr männlichen Domäne der Komposition. Denn zum ersten Mal im Wettbewerb hat mit Kathleen Gaspoz eine Komponistin ein Solostück geschrieben, «Bang of time», das uraufgeführt wird. Die Musikerin aus Vex ist keine Unbekannte bei dem Walliser Solisten- und Quartettwettbewerb (WJSQW): Sie hat bereits zehnmal daran teilgenommen und sogar 2003 und 2004 die ersten beiden Ausgaben des Wettbewerbs für Minis gewonnen.

Kathleen Gaspoz ist auch dreimalige Schweizer Meisterin der Cornets (2008, 2011 und 2012) und spielte in den besten britischen Brass Bands wie Black Dyke, Fodens, Grimethorpe und Brighouse, wo sie die erste Frau war, die die Position des Principal Solo Cornets übernahm. Mit einem Master in Finanzen von der Hochschule St. Gallen und einem Master in Musik vom Royal Northern College of Music in Manchester macht sie dieses Jahr offiziell ihre ersten Schritte als Komponistin.

Drei Walliser Komponisten in der engeren Wahl

Eine weitere Premiere: Drei Walliser Musiker stehen ganz oben auf der Liste der von den Solisten gewählten Komponisten. Das gab es bisher noch nie! In dieser Reihenfolge werden 65 Solos von Eddy Debons, 49 Stücke von Bertrand Moren und 20 Werke von Gilles Rocha zu hören sein. Das sind fast zwei von fünf gespielten Stücken. Seit der Gründung des WJSQW wurden diese drei Künstler 2119 Mal (!) von etwas mehr als 8800 Aufführungen gespielt. Das sind schwindelerregende Zahlen!

Diese unglaubliche Begeisterung für die einheimischen Komponisten ist durchaus gerechtfertigt. Fast die Hälfte der rund 200 Finalisten in 26 Ausgaben des Wettbewerbs hatte ein Werk von Bertrand Moren (36 Finalisten), Eddy Debons (34) oder Gilles Rocha (21) ausgewählt. Recht bemerkenswert! Und noch eine Statistik: In diesem Jahr schriegen die Walliser Komponisten – darunter auch Damien und Yvan Lagger, Bertrand Gay, Ludovic Neurohr, Cédric Vergère und Kathleen Gaspoz – mehr als die Hälfte der gespielten Stücke aus…

Die Rolle der Musiklehrer

Ohne Musiklehrer gäbe es praktisch keine Solisten. Dies zeigt sich auch darin, dass sich nur elf Jugendliche ohne Mentor am Wettbewerb melden. In dieser Rangliste steht der Dirigent aus Orsières, Cédric Jacquemettaz, mit 24 Schülern an der Spitze. Es folgt der alt-Gemeindepräsident von Guttet-Feschel, Christian Pfammatter, der 19 der 23 Oberwalliser Teilnehmer ausbildet.

Das Quintett wird vervollständigt durch Yvan Lagger (17), François Roh (16) und die Dirigenten der beiden Musikvereine von Vétroz, Christophe Jeanbourquin und Bertrand Moren, die mit jeweils 14 Schülern ex-aequo liegen.

Ablauf des Wettbewerbs

Es gibt nur eine Jury für die morgendliche Qualifikation (ab 8.45 Uhr), die immer noch eine sehr schwierige Hürde darstellt.

Es werden nur 80 Solisten – aufgeteilt zwischen den 123 kleinen und 94 grossen Instrumenten – zu den nachmittäglichen Wettbewerben der Walliser Solistenmeisterschaft (ab 13:30 Uhr) zugelassen, wo die Experten im Tandem arbeiten. Die Qualifikationschancen stehen also grob gesagt à weniger als zwei von fünf Chancen!

Um all diese Teilnehmern zu messen, werden acht Experten an die Arbeit gehen. Drei von ihnen kommen aus dem Ausland: Iain Culross, der Principal Solo Cornet der britischen Brass Band Leyland, der walisische Dkirigent Paul Holland und der Franzose Henri-Michel Garzia, Soloposaunist des Basler Sinfonieorchesters. Sie werden von fünf Schweizer Juroren von ausserhalb des Wallis unterstützt: Vincent Baroni (NE), Simon Estermann (LU), Hervé Grélat (JU), Manuel Imhof (UR) und Nicolas Papaux (FR).

Wichtige Unterstützung

Der Erfolg des 27. WJSQW belohnt auch die Grosszügigkeit der Hauptsponsoren Loterie Romande, Raiffeisen, Groupe Mutuel, Oiken, Staat Wallis und Kantonaler Musikverband Wallis. Bei den Sonderpreisen zeichnet der Preis des «Nouvelliste» den jüngsten Teilnehmer am grossen Finale aus.

Circa 200 Freiwillige widmen ihre Freizeit als Helfer und Mitwirkende zum Gelingen dieses Anlasses. Dieser wird seit der Gründung durch die Musikvereine Perséverante Plan-Conthey, Marcelline Grône und Concordia Vétroz organisiert. Die früheren Ausgaben haben jedes Mal mehr als 1200 Personen angezogen, um diese Spiele von hoher musikalischer Qualität zu verfolgen.


Zeitplan

Die Walliser Solistenmeisterschaft findet am Samstag, den 10. Dezember in Grône statt und wird nach folgendem Zeitplan durchgeführt:

08.45 Uhr Beginn des Qualifikationswettbewerbs für Junioren.

13.30 Uhr Beginn der Walliser Meisterschaft der Junioren, der Minis, der Quartette und der kleinen Ensembles.

18.30 Uhr Ende der Meisterschaft

19.00 Uhr Finale der Minis

20.00 Uhr Grosses Finale der Junioren

21.15 Uhr Rangverkündigung und Preisverleihung